Konzept zum Nachhaltigen Gewerbegebiet stößt auf bundesweites Interesse
In den Geschäftsräumen des Druck- und Verlagshaus Zarbock in der Sontraer Straße haben Wirtschaftsdezernent Markus Frank und Geschäftsführer Ralf Zarbock am Nachmittag des 6. September den baden-württembergischen Ministerpräsident Winfried Kretschmann empfangen. Der Grünen-Politiker hatte sich angekündigt, um sich über das Konzept und den Verlauf des Projektes „Nachhaltiges Gewerbegebiet“ zu informieren. Begleitet wurde der Ministerpräsident dabei von der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Frankfurter Grünen Ursula auf der Heide.
Wirtschaftsdezernent Markus Frank zeigte in seinen Begrüßungsworten kurz die Entstehungsgeschichte der nachhaltigen Gewerbegebiete auf und verwies auf die damit aktuell verbunden Ziele. Die damalige Koalition im Frankfurter Römer hatte bereits in der Konzeptionsphase neben den klassischen Themenfeldern Energieeinsparung und Ökologie viele weitere Aspekte wie effiziente Flächennutzung, Kooperation der Unternehmen am Standort, ein arbeitnehmerfreundliches Umfeld sowie Maßnahmen zur Standortaufwertung in die Planung einfließen lassen. Der Wirtschaftsdezernent verwies in seinen Ausführungen dabei auch auf die besondere Situation, dass es sich im Falle von Frankfurt am Main um ein historisch gewachsenes Gewerbegebiet handle, welches man für das Pilotprojekt ausgewählt habe. „Das Nachhaltige Gewerbegebiet gibt uns die Möglichkeit, das Thema urbane Produktion für Frankfurt neu zu definieren und Flächen für gewerbliche Unternehmen zukunftsfähig zu entwickeln. Nachhaltigkeit bedeute in diesen Fall nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern vor allem zukunftsorientiert“ sagte Stadtrat Markus Frank.
Bei Zarbock steht das Thema Nachhaltigkeit schon länger fest verankert in der Unternehmensphilosophie. Für den Geschäftsführer des mittelständischen Familienunternehmens mit 60 Mitarbeitern ist es wichtig, gegenüber seinen Mitarbeitern Verantwortung zu zeigen. Daher hat er bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt die gesamte Produktion auf die Verwendung von pflanzliche Farben und Wasserlacken umgestellt. „Ökologie und Ökonomie waren lange Zeit Themen, die sich gegenseitig ausschlossen“, sagte Ralf Zarbock bei der Vorstellung seines Unternehmens. „Heute jedoch bedingen sich die beiden Schwerpunkte und sind eine Grundvoraussetzung für erfolgreiches unternehmerisches Handeln.“ Der Unternehmer verwies dabei auf die Installierung einer LED-Lichtanlage in seinen Produktionshallen, deren Kosten sich dank Fördermitteln der Stadt Frankfurt und der damit verbundenen Energieeinsparung bereits nach anderthalb Jahren wieder amortisiert haben.
Am Ende der Führung zeigte sich Kretschmann beeindruckt von dem bisher Erreichten und den weiteren geplanten Maßnahmen im Nachhaltigen Gewerbegebiet Fechenheim Nord/Seckbach.
Pressemeldung der Wirtschaftsförderung Frankfurt 06.09.2017
Frankfurter Allgemeine Zeitung 06.09.2017: Kretschmann will wissen, ob Ökologie sich auch rechnet