Am 20.09.2019 fand eine Informationsveranstaltung statt, die über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie Radschnellweg Frankfurt – Hanau informierte. Der Regionalverband FrankfurtRheinMain und die Städte Frankfurt am Main, Maintal und Hanau haben gemeinsam eine Machbarkeitsstudie für einen Radschnellweg in Auftrag gegeben.

 

Die mögliche Streckenführung wurde am 20.09 gemeinsam mit dem Rad ab dem Frankfurter Ostpark, mit Stopp im Nachhaltigen Gewerbegebiet, bis nach Bischofsheim abgefahren. Auch Vertreter des Standortbüros und der Standortinitiative FFN e.V. waren mit dabei.

Die Studie zeigt auf, dass auf der Trasse das erforderliche Potenzial eines Radschnellweges von 2.000 Radfahrenden pro Tag problemlos erreicht wird. Im unmittelbaren Einzugsgebiet der Trasse leben mehr als 100.000 Einwohner, die von dem neuen Schnellweg profitieren könnten. Mit ihm ist es künftig möglich, dass Radpendler aus Hanau in gut 50 Minuten Frankfurt erreichen können. Das entspricht im Berufsverkehr in etwa der Fahrzeit eines Autos. Die Kosten der gesamten Verbindung belaufen sich auf knapp 35 Millionen Euro und sind mit 2 Millionen Euro pro Kilometer im Kostenrahmen vergleichbarer Projekte im Bundesgebiet.

Die etwa 17 Kilometer lange Vorzugstrasse führt vom Frankfurter Ostbahnhof durch den Ostpark und teilweise an diesem vorbei über die Orber Straße bis zur Hanauer Landstraße. Am Main entlang geht es bis zur Stadtgrenze nach Maintal und von dort durch die Grüne Mitte bis zum Bahnhof Maintal-Ost. Durch den Wald führend erreicht die Trasse die Hanauer Stadtgrenze und verläuft neben der Frankfurter Landstraße bis zur Otto-Hahn-Schule. Danach geht es entlang der Kleingartenanlage zur Kinzigaue; über eine neu zu bauende Kinzigbrücke wird die Hanauer Innenstadt erreicht. Abschnittsweise werden auch noch Alternativrouten aufgezeigt.

Die Trasse wird größtenteils auf vorhandenen Wegen verlaufen, die nachgebessert werden müssen. Zudem sind nur wenige Bauwerke, wie Brücken und Unterführungen, notwendig. Fertiggestellt, würde der Radschnellweg auf über der Hälfte der Strecke als eigenständiger Radweg verlaufen. Auf dem Rest der Strecke wäre er hauptsächlich als Fahrradstraße ausgewiesen und nur zu einem geringen Teil als gemeinsamer Fuß- und Radweg angelegt.

Herausforderungen werden insbesondere die Abstimmungen mit den Fachbehörden zu den Eingriffen in Natur und Landschaft darstellen, die für den Bau notwendig sind. Zudem wird die Fertigstellung einzelner Abschnitte in Abhängigkeit zu den Bautätigkeiten an der nordmainischen S-Bahn stehen. Die Vereinbarkeit von Rad- und landwirtschaftlichem Verkehr auf gemeinsam genutzten Abschnitten wird in den weiteren Planungen zu prüfen sein.

Die Realisierung des Radschnellweges wird der Regionalverband in koordinierender Funktion begleiten. Nächste Schritte sind die Klärung der Finanzierung sowie die Einholung von politischen Grundsatzbeschlüssen in den betroffenen Kommunen. Fertiggestellt könnte der Schnellweg in fünf bis acht Jahren sein.

 

 

Tobias Löser
Author: Tobias Löser

Standortmanager