Das kostenfreie Erstberatungsangebot der Wirtschaftsförderung Frankfurt zur E-Mobilität für Unternehmen aus dem nachhaltigen Gewerbegebiet Fechenheim-Nord/Seckbach liefert beeindruckende Erkenntnisse: Die Bereitschaft der Unternehmen, dem Klimawandel entgegenzutreten, ist ebenso hoch wie das allgemeine CO2-Einsparungspotential im Bereich Mobilität.

Im Kampf gegen den Klimawandel und zu hohe CO2-Werte setzt sich die Stadt Frankfurt am Main im Rahmen des Masterplans „100 Prozent Klimaschutz“ intensiv für innovative und umweltfreundliche Mobilitätslösungen ein. Auch die Frankfurter Unternehmen sind sich ihrer Verantwortung bewusst und werden bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen unterstützt. Die Basis hierfür bildet das von den Stadtverordneten beschlossene Elektromobilitätskonzept aus dem Jahr 2020. Die Wirtschaftsförderung Frankfurt stellte bereits Ende 2020 im Rahmen des dezernatsübergreifenden Pilotprojektes im nachhaltigen Gewerbegebiet ein kostenloses Erstberatungsangebot für Elektromobilität bereit. Zustande kam es durch die intensive Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den ansässigen Unternehmen und dem Standortmanagement vor Ort. Ziel des geschaffenen Angebots war es, zwölf Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen bei der Einführung sowie alltäglichen Nutzung der Elektromobilität zu unterstützen und vor allem zu zeigen, dass jede Branche Möglichkeiten hat, Elektromobilität gezielt einzusetzen.

Innerhalb einer ersten, zeitnahen Elektrifizierungsphase werden von den zwölf untersuchten Unternehmensstandorten bis zum Folgejahr 26 Fahrzeuge elektrifiziert. Mittelfristig sollen weitere 74 Stück folgen. Auch die Ladeinfrastruktur soll ausgebaut werden. Perspektivisch sollen 182 der 255 der vorhandenen Parkplätze und somit mehr als 70 Prozent mit einem Ladepunkt ausgestattet sein.

„Die Ergebnisse sind mehr als deutlich. Alle zwölf beratenden Unternehmen wollen nun in die Umsetzung gehen oder befinden sich schon in der Realisierungsphase. Ein erster Förderantrag wurde durch das Land Hessen bereits bewilligt. Andere Unternehmen planen schon die Umsetzung der ausgearbeiteten Konzepte an anderen Standorten“, verkündet Wirtschaftsdezernent Markus Frank.

Als Abschluss der Beratung erhielt jedes Unternehmen einen detaillierten Abschlussbericht, der die Umstellung des Fuhrparks mit herkömmlichem Antrieb auf E-Mobilität beleuchtet. In diesem werden CO2-Einsparungspotentiale, Umsetzungsstrategien und Finanzierungsmöglichkeiten präsentiert, zugeschnitten auf die individuellen Bedürfnisse der Unternehmen. Erstellt wurden diese vom beauftragten Unternehmen b2charge. Dessen Inhaber, Simon Schilling, freut sich daher ebenso über die Ergebnisse: „Es war toll zu sehen, mit welchem riesigen Interesse und noch größerem Engagement die Unternehmen das Projekt angegangen sind. Jede Beratung war aufgrund der Diversität und der Vorstellungen der Unternehmen für uns unglaublich spannend und gleichzeitig sehr herausfordernd. Dass wir nun die ersten Unternehmen auf ihrem weiteren Weg begleiten dürfen, bestätigt den hohen Anspruch an unser individuelles Beratungsangebot.“

Zufrieden zeigt sich auch Werner Bauer, Geschäftsführer vom Bildungszentrum Bauer: „Mit Hilfe der konkreten Maßnahmen konnten wir unsere bisherigen Planungen im Bereich E-Mobilität stark intensivieren und sogar erweitern. Nicht nur für unseren Standort im nachhaltigen Gewerbegebiet, sondern auch für alle weiteren ist das Beratungsangebot ein absoluter Gewinn und äußerst erkenntnisreich. Es ist einfach klasse, dass die Wirtschaftsförderung Frankfurt ein solches Angebot auf die Beine gestellt hat und uns Unternehmen unterstützt, denn nur gemeinsam kann der Weg in eine klimaneutrale Zukunft gelingen!“ Das Bildungszentrum Bauer plant in einem ersten Schritt mehrere Parkplätze im selbst genutzten Parkhaus mit E-Ladestationen auszurüsten, die sowohl für Dienstfahrzeuge als auch für PKW von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Besuchern vorgesehen sind.

Bei näherer Betrachtung des Ausstoßes von CO2 gibt es folgende Ergebnisse: Über 600 Tonnen CO2 könnten in den nächsten drei Jahren durch die vorgeschlagenen Umsetzungsmaßnahmen für die zwölf Unternehmen eingespart werden. Diese CO2-Menge entspricht dem Ausstoß von knapp 200 Flügen von Frankfurt nach New York und verdeutlicht somit das Einsparungspotential.

„Aufgrund des großen Zuspruchs aller Beteiligten und der Realisierung der Unternehmen arbeiten wir gerade an einer zweiten Ausschreibung für ein erneutes Beratungsangebot. Wir hoffen und wünschen uns natürlich, dass sich wieder eine Vielzahl an unterschiedlichen Unternehmen melden wird. Das Unterstützungsangebot hat gezeigt, dass die Frankfurter Unternehmen technologieoffen, klimabewusst und innovationsbereit sind. Diese Eigenschaften wollen wir dieses Mal auch außerhalb des Nachhaltigen Gewerbegebiets im gesamten Stadtgebiet unterstützen“, verkündet Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt. Im Herbst wird es demnach ein weiteres Beratungsangebot für weitere Unternehmen geben.

Foto
Werner Bauer (rechts) und Sohn Fabian (links) vom Bildungszentrum Bauer geben die Richtung in eine klimaneutrale Zukunft vor. In der hauseigenen Tiefgarage werden in einem ersten Schritt mehrere Parkplätze mit E-Ladeinfrastruktur ausgerüstet. Copyright Wirtschaftsförderung Frankfurt

 

Tobias Löser
Author: Tobias Löser

Standortmanager